Als ein Beispiel für strukturelle Diskriminierung im Kontext Wohnen kritisiert das Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld seit 2021 das Handeln der sogenannten ‚Taskforce Problemimmobilie‘. Diese von der Stadt Duisburg 2014 gegründete Sondereinheit setzt sich aus unterschiedlichen Vertreter*innen von Behörden wie dem Ordnungsamt, der Polizei und dem Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Duisburg zusammen. Sie räumt regelmäßig und unangekündigt Familien ohne deren eigenes Verschulden aus ihren Wohnungen. Sicher ist, dass seit März 2021 zehn Häuser geräumt und dadurch mindestens 450 Personen von den Zwangsräumungen betroffen gemacht wurden. Die Zwangsräumungen werden mit Brandschutzmängeln und dem „Wohnungsaufsichtsgesetz“ begründet. Das Deutsche Institut für Menschenrechte bewertet Zwangsräumungen als eine oftmals mit Diskriminierung verknüpfte Praxis. In Duisburg werden vorwiegend Häuser geräumt, in denen Menschen aus Rumänien und Bulgarien wohnen. Sie werden von heute auf morgen obdachlos und mittelos gemacht, da sie bei der Stadt abgemeldet werden, und erhalten keine Vermittlung in besseren Wohnraum. Die Kritik von betroffenen Familien und vom Zentrum für Kultur in Hochfeld an den Zwangsräumungen bezieht sich auf drei Aspekte: 1. das unmenschliche und kindeswohlgefährdende Vorgehen der Räumungen, 2. die mangelnde Präventionsarbeit und 3. die fehlende Nachsorge. Das Zentrum für Kultur bietet ehrenamtliche Unterstützung vor, während und nach Zwangsräumungen an. Es ist ein wichtiger Ort der Vernetzung und der Solidarität.