Schild: Geschichten von Selbstbehauptung und Solidarität

Geschichten von Selbstbehauptung und Solidarität

Die Kämpfe um Sichtbarkeit und Anerkennung migrantischen Wissens sind verknüpft mit dem Erleben von Marginalisierung, von (struktureller) Diskriminierung und rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Sie sind aber auch verbunden mit Geschichten des Protests und widerständiger Selbstorganisierung. In Nordrhein-Westfalen waren es vor allem die prekären Arbeitsbedingungen in den Industrie- und Fertigungsbetrieben, gegen die sich Arbeiter*innen zur Wehr setzten.

Mit den Streiks in den Kölner Fordwerken oder bei Pierburg in Neuss forderten die Arbeiter*innen 1973 „eine Mark mehr“ Lohn. Verknüpft waren diese Forderungen mit dem Kampf gegen Ungleichbehandlung und gegen rassistische und sexistische Zustände in den Betrieben. Die Proteste gingen vor allem von migrantischen Arbeiter*innen aus. Sie erfuhren Solidarität in den Belegschaften, oftmals aber auch Abwehr, Kriminalisierung und rassistische Gewalt - von Vorgesetzten, Arbeitgebern und Kolleg*innen sowie von Polizei und Behörden.

Sichtbar und lautstark Gerechtigkeit einzufordern, gegen unzumutbare Lebensbedingungen und Rassismus zu protestieren oder für faire Arbeitsbedingungen zu streiken, bedeutete somit auch, sich einem großen individuellen Risiko auszusetzen. An vielen Orten entstanden daher selbstorganisierte vorwiegend migrantische Netzwerke und Strukturen, die Schutz vor Anfeindungen bieten konnten, gleichzeitig aber auch Räume schufen, in denen Selbstbehauptung und selbstermächtigendes Handeln möglich wurden.

Symbol dieser Proteste ist der Generator. Er erzeugt Strom für Lautsprecher, Kundgebungen, mobile Bühnen. Sein Motorengeräusch begleitet Kämpfe um Anerkennung und Gerechtigkeit bis heute.

Betroffenen zuhören

Willkommen im Gedenken und Erinnern, Sie verlassen die Vergessenheit

„Carteles de la Memoria“ und die Grupo de Arte Callejero (GAC) in Buenos Aires

Achtung, Kurve nach Rechts!

Geschichten von Selbstbehauptung und Solidarität

Überall - kein Einzelfall

Erinnern an Ferdane Satır, Zeliha Turhan, Rasim Turhan, Tarık Turhan, Çiğdem Satır, Ümit Satır, Songül Satır und Ramazan Satır

Erinnern an den Paketbomben-Anschlag am 22. Dezember 1992 in Köln

Erinnern an Şahin Çalışır

Erinnern an Gürsün İnce, Gülüstan Öztürk, Hatice Genç, Hülya Genç und Saime Genç

Erinnern an den rassistischen Nagelbombenanschlag in der Keupstraße in Köln

Erinnern an Mehmet Kubaşık

Erinnern an die Demonstration „Kein 10. Opfer!“ in Dortmund 2006

Erinnern an Amed Ahmad

Zwangsräumungen stoppen!

Erinnern an den Brandanschlag in Solingen 2021

Erinnern an Mouhamed Lamine Dramé

Erinnern an Kancho Emilov Zhilov, Katya Todorova Zhilova, Galia Kancheva Zhilova, Emily Kancheva Zhilova

Leerstellen

Keine Gerechtigkeit

Schulter an Schulter

Hört mir zu

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