Aynur Satır lebte seit 1976 mit ihren Eltern und Geschwistern in Duisburg-Wanheimerort. Ihr Vater Ramazan Satır arbeitete bei Thyssen. Bei einem Brandanschlag am 26. August 1984 auf ihr Wohnhaus in der Wanheimer Straße 301 wurden ihre Mutter Ferdane Satır, ihre Geschwister Çiğdem Satır, Ümit Satır, Songül Satır und Zeliha Turhan, deren Mann Rasim Turhan und deren Sohn Tarık Turhan aus dem Leben gerissen. Kurze Zeit später im Jahre 1985 verlor Aynur Satır auch ihren Vater Ramazan Satır, der mit den Folgen des Brandanschlags sehr zu kämpfen hatte. Ein rassistisches Tatmotiv wurde von den Behörden nur unzureichend verfolgt. Aynur Satır kämpft gemeinsam mit ihrer Familie für Aufklärung und Anerkennung.
Das Erinnerungsschild von Aynur Satır und ihrer Schwester Eylem Satır Özcan zeigt eine schwarze Taube, die zugleich für Trauer und die Kraft, sie auszuhalten, steht. Dies beschreibt auch das Gedicht von Eylem Satır Özcan (2024): „Kelimenin tam anlamıyla bizden istendiǧi derin acılarımızı, olmayan cebimizde saklayıp katlanmak zorunda olmak …“ – „Es wurde von uns regelrecht verlangt, dass wir tiefe Schmerzen wegstecken müssen, wofür wir gar keine Taschen haben...“ Auf dem Schild sind die Namen ihrer Familienmitglieder genannt, die sie bei dem Brandanschlag verloren haben, und auch des Vaters, der kurze Zeit später starb. Es ruft zu Empathie, Solidarität und Erinnern auf.