Schild: Keine Gerechtigkeit

Keine Gerechtigkeit

Die Strafverfolgung und die juristische Aufarbeitung rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sind oftmals von Leerstellen und der Absicht geprägt, die Taten zu entpolitisieren. Immer wieder werden die Perspektiven und Erfahrungen von Überlebenden und Angehörigen nur unzureichend wahr- und ernstgenommen, bisweilen sogar ganz ausgeblendet. Nach wie vor fällt es Ermittlungsbehörden und Gerichten schwer, extrem rechte, rassistische und antisemitische Haltungen als Tatmotive zu erkennen und zu benennen. Teilweise kommt es erst Jahre nach den Taten zu Strafprozessen, die häufig aufgrund unzureichender oder fehlerhafter Ermittlungen wenig zu umfassender Aufklärung und der Herstellung von Gerechtigkeit beitragen. Ein Beispiel hierfür ist der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter des antisemitischen Sprengstoffanschlags am S-Bahnhof Wehrhahn in Düsseldorf, bei dem am 27. Juli 2000 zehn Menschen verletzt wurden und den Anschlag überlebten. Der knapp 18 Jahre nach der Tat eröffnete Prozess endete schließlich im Juli 2018 trotz zahlreicher Indizien, die den Angeklagten belasteten, mit dessen Freispruch. Wenig Berücksichtigung finden auch die gesellschaftlichen Kontexte, in denen rechte Gewalt entsteht und gerechtfertigt wird. Deren Charakter als Botschaftsverbrechen spielt in juristischen Bewertungen kaum eine Rolle. Gerichtssäle stellen für Überlebende, Betroffene und Angehörige demnach häufig keine Räume dar, die Gerechtigkeit schaffen. Sie sind vielmehr Orte, in denen sie erneut keine ausreichende Unterstützung erhalten.

Betroffenen zuhören

Willkommen im Gedenken und Erinnern, Sie verlassen die Vergessenheit

„Carteles de la Memoria“ und die Grupo de Arte Callejero (GAC) in Buenos Aires

Achtung, Kurve nach Rechts!

Geschichten von Selbstbehauptung und Solidarität

Überall - kein Einzelfall

Erinnern an Ferdane Satır, Zeliha Turhan, Rasim Turhan, Tarık Turhan, Çiğdem Satır, Ümit Satır, Songül Satır und Ramazan Satır

Erinnern an den Paketbomben-Anschlag am 22. Dezember 1992 in Köln

Erinnern an Şahin Çalışır

Erinnern an Gürsün İnce, Gülüstan Öztürk, Hatice Genç, Hülya Genç und Saime Genç

Erinnern an den rassistischen Nagelbombenanschlag in der Keupstraße in Köln

Erinnern an Mehmet Kubaşık

Erinnern an die Demonstration „Kein 10. Opfer!“ in Dortmund 2006

Erinnern an Amed Ahmad

Zwangsräumungen stoppen!

Erinnern an den Brandanschlag in Solingen 2021

Erinnern an Mouhamed Lamine Dramé

Erinnern an Kancho Emilov Zhilov, Katya Todorova Zhilova, Galia Kancheva Zhilova, Emily Kancheva Zhilova

Leerstellen

Keine Gerechtigkeit

Schulter an Schulter

Hört mir zu

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