Gamze Kubaşık und ihre Familie waren nach dem vom NSU verübten Mord an ihrem Vater Mehmet rassistischen Ermittlungen der Polizei ausgesetzt. Diese verdächtigte die Familie und schloss Nazis als Täter*innen aus. Polizei und Medien verbreiteten negative Gerüchte über die Familie Kubaşık. Viele Menschen wendeten sich ab. Nachdem Halit Yozgat nur wenige Tage nach Mehmet Kubaşık als neuntes Opfer des NSU in Kassel ermordet worden war, gingen mehrere betroffene Familien gemeinsam auf die Straße. Sie forderten „Kein 10. Opfer!“ und die Aufklärung der Taten. Kurz danach organisierten Elif und Gamze Kubaşık eine ähnliche Demonstration in Dortmund.
Das Erinnerungsschild von Gamze Kubaşık bildet die Demonstration in Dortmund am 11. Juni 2006 ab. „Stoppt die Mörder!“ war dort ebenso auf Schildern zu lesen wie „Wir wollen kein 10. Opfer!“. Gamze Kubaşık berichtet: „Das war der schlimmste Zeitpunkt gewesen, gerade diese Demonstration in Dortmund zu organisieren. Meine dann alleinerziehende Mutter hat an Türen geklopft und gesagt: ‚Ich möchte eine Demonstration machen, weil die Situation uns gerade so belastet, auch wegen den ganzen Gerüchten. Ich möchte meine Stimme zeigen.‘ Weil leider hat uns keiner wirklich unterstützt. Wir sind wirklich zum Bauhaus gefahren und haben diese Holzstücke für die Schilder gekauft und haben sie zu Hause über Tage zusammengetackert, so dass unsere Hände schon wund waren.“