In dem Zitat fordert İbrahim Arslan, Aktivist und Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992, ein, dass den Überlebenden und Angehörigen von Opfern rechter Gewalt zugehört wird. Sie sind es, die meist unmittelbar nach den Taten auf einen möglichen rechten, rassistischen oder antisemitischen Hintergrund aufmerksam machen und Aufklärung einfordern. Aber anstatt, dass ihr Wissen und ihre Stimmen von Behörden und Dominanzgesellschaft ernst genommen werden, teilen sie häufig die Erfahrung der Täter-Opfer-Umkehr und des Nicht-Gehört-Werdens. Dies geschieht im Kontext diskriminierender Strukturen und Alltagspraktiken. Dem setzen die Überlebenden und Angehörigen ihre beharrlichen Kämpfe für Anerkennung, Erinnern und Veränderung entgegen. Gedenkorte und vielfältige Formen des selbstbestimmten, öffentlichen Erinnerns wurden und werden von ihnen erkämpft. Sie erzählen die Geschichten der aus dem Leben gerissenen Menschen und die Geschichten der Folgen der Gewalt ebenso wie die Geschichten der Resilienz und der Kämpfe.
Diese Ausstellung konnte nur entstehen, weil die Beteiligten ihre Zeit, ihre Erinnerungen, ihre Erfahrungen, ihre Forderungen, ihre Wünsche und ihre Kreativität geteilt haben.
Von Herzen ein großer Dank an:
Ayşe, Fadila Ahmad, Malek Ahmad, Orhan Çalışır, Fatma Ceylan, Lassana Dramé, Sidy Dramé, Betül Genç, Cihat Genç, Hatice Genç, Kâmil Genç, Sibel İ., Milka Kostadinova, Gamze Kubaşık, Arif S., Aynur Satır, Eylem Satır Özcan