Amed Ahmad kam erstmals im März 2016 auf der Flucht vor Krieg und dem Terror des Assad-Regimes in Syrien nach Deutschland. Der junge Kurde lebte zuletzt in Geldern am Niederrhein, wo er im Juli 2018 von der Polizei festgenommen wurde. Dies geschah, wie die Strafverfolgungsbehörden Monate später einräumen mussten, angeblich aufgrund einer „Verwechslung“, die allerdings sofort hätte aufgeklärt werden können. Dennoch blieb Amed Ahmad unschuldig in Haft. Am 17. September 2018 geriet seine Gefängniszelle in der Justizvollzugsanstalt Kleve aus bis heute nicht zweifelsfrei geklärten Umständen in Brand. Amed Ahmad erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er am 29. September 2018 im Alter von 26 Jahren starb. Seit Herbst 2018 kämpfen die Familie, Freund*innen und die Initiative Amed Ahmad um Aufklärung und Gerechtigkeit, für die bislang weder juristische Ermittlungen noch ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss sorgen konnten. Bei der Errichtung eines Gedenksteins an seinem Grab am Bonner Nordfriedhof erklärte sein Vater Malek Zaher Ahmad im Jahr 2020: „Amed ist nur eines der Opfer von Rassismus und Chauvinismus. Wir stellen uns gegen Unterdrückung. Wir werden diesen Prozess weiterverfolgen und jede Instanz anrufen.“
Das Erinnerungsschild von Malek und Fadila Ahmad zeigt einen Olivenbaum mit vielen Zweigen. Sie stehen für ihren Sohn Amed Ahmad und für alle Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht, aber rassistische Angriffe erlebt haben. Im Schild ist auch der Name von Amed Ahmad zu lesen. Außerdem zeigt es drei Menschen: Vater, Mutter und Sohn, kniend um den Baum.